Auch ein "Sanfter Riese" muß erzogen werden!

"Unsere Windhunde", Heft 8/2001 - ein Sonderheft rund um den IWVon der allgemeinen "Kampfhund-Diskussion" ist der Irish Wolfhound ja vordergründig nicht so sehr betroffen, obwohl ihm wegen seiner Größe sicherlich gelegentliches Mißtrauen aus der Bevölkerung entgegengebracht wird (glücklicherweise ist das aber völlig unbegründet). Trotzdem muß man sich mit seiner Erziehung ausgiebig befassen, was ja bekanntlich für alle Hunde gelten sollte.

Daß es in den letzten Jahren - ganz unabhängig von der  Rasse - immer häufiger zu Ärgernissen mit unerzogenen und sogar zu oft tragischen Beißunfällen mit aggressiven Hunden kommt, ist in der Regel die Schuld der Menschen und nicht die der Hunde. Dabei handelt es sich bei diesen Problemfällen durchaus nicht immer nur um "zwielichtige Gestalten" unter den Hundebesitzern, die ihre Hunde absichtlich zu "Kampfmaschinen" erzogen haben. Ich sehe als Ursache für diese Vorfälle auch die gesellschaftliche Entwicklung der sogenannten "zivilisierten Menschheit" im Allgemeinen: wo es früher feste Bindungen, gesellschaftliche Zwänge, feste Strukturen und Ordnungen sowie familiäre Verpflichtungen gab, haben sich die Menschen (zumindest in der westlichen Welt) im Verlauf der letzten paar Jahrzehnte zu einer Gesellschaft von lauter Individualisten entwickelt, in der jeder mehr oder weniger frei und ungebunden ist und tun und lassen kann, was er möchte (obwohl sich einem manchmal die Frage aufdrängt, ob die alten Zwänge nicht bloß durch neue, subtilere ersetzt wurden, doch das ist ein anderes Thema).

Obwohl diese rasante Entwicklung  durchaus auch viele gute Seiten hat, kommen damit bei genauerer Betrachtung  nicht einmal alle Menschen richtig klar. Die Hunde, die oft im gleichen (Zeit-)Geist (nicht) erzogen werden, bzw. sich mehr oder weniger selbst überlassen bleiben, können diesen entwicklungsgeschichtlichen Riesensprung aber erst recht nicht nachvollziehen, und so kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten wegen grundlegender Mißverständnisse zwischen Mensch und Hund. Hunde sind nach wie vor ausgesprochene Rudeltiere geblieben und daher von ihrer ganzen Anlage her auf eine klar strukturierte (Rang-)Ordnung angewiesen. Gerade diese Eigenschaft hat ja das ursprüngliche Raubtier überhaupt erst dazu prädestiniert, zum ersten und besten tierischen Freund des Menschen zu werden und sich den menschlichen Lebensweisen so optimal anzupassen. Um dies näher zu erläutern und einige nützliche Tipps zur Hunde-Erziehung zu vermitteln, habe ich einen Artikel geschrieben, der in der Ausgabe 8/2001 von "Unsere Windhunde", der Verbandszeitschrift des Deutschen Windhundzucht- und Rennverbandes (DWZRV), erschienen ist. Aber Sie können ihn auch hier lesen.